Mit Version 10.1.X rückt UniFi das Thema Ausfallsicherheit noch stärker in den Mittelpunkt. Neben vielen Detailverbesserungen bringt das Update eine neue High‑Availability‑Seite, feinere Kontrolle über VPNs, bessere Logs und Komfort‑Features für WLAN und Hotspot‑Betrieb. Spannend wird es vor allem in Kombination mit dem neuen Enterprise Campus Aggregation Switch (ECS‑Aggregation) und den 5G‑Lösungen.
Neu ist der Menüpunkt “High Availability” in UniFi Network. Dahinter verstecken sich drei Bausteine für ausfallsichere Unternehmensnetze:
10.1.X bringt mehrere Verbesserungen rund um VPN‑ und WAN‑Infrastruktur:
MTU/MSS pro VPN‑Server und ‑Client
Die Anwendung erlaubt jetzt, MTU/MSS‑Werte direkt an VPN‑Servern und -Clients zu definieren. Damit lassen sich Fragmentierungsprobleme über bestimmte Provider‑Strecken entschärfen – ein häufiger Stolperstein bei Site‑to‑Site‑Verbindungen oder Home‑Office‑Anbindungen.
VPN‑Übersicht via API
Über die offizielle API können nun VPN‑Server und Site‑to‑Site‑Tunnels gelistet werden. Das ist ideal, um Bestands‑VPNs automatisch zu dokumentieren oder sie in externe Monitoring‑ und CMDB‑Systeme einzubinden.
Besseres Multi‑WAN‑Handling und Starlink‑Integration
Die Dashboard‑Ansicht für Installationen mit mehreren WAN‑Links wurde überarbeitet. Zusätzlich zeigt UniFi jetzt Starlink‑Firmwarestände und Hindernisse (Obstructions) direkt im Dashboard – hilfreich, wenn Starlink als Backup‑Internet dient.
Feinere Logs für 5G‑Produkte – inklusive UniFi 5G Max
Die Systemprotokolle wurden für 5G‑Geräte verbessert. Das passt perfekt zum neuen UniFi 5G Max, einem bis zu 3,4‑Gbps‑5G‑Modem mit Dual‑SIM/eSIM, das direkt per PoE in UniFi adoptiert wird und automatische Failover‑Szenarien unterstützt.
Unternehmensnutzen:
VPN‑Parameter lassen sich präziser an schwierige Leitungen anpassen, Backup‑Wegs (5G, Starlink, Multi‑WAN) sind transparenter überwacht, und über die API lassen sich Setups reproduzierbar dokumentieren – wichtig für Compliance, Audits und saubere Betriebsprozesse.
Auch im Alltag der Administratoren bringt 10.1.X spürbare Erleichterungen:
Suche in allen Bereichen der System Logs
Die Logs lassen sich jetzt in sämtlichen Abschnitten durchsuchen; zusätzlich wurde das Filtering mit Device‑, Client‑ und Admin‑Filtern ausgebaut. Dadurch ist klarer nachvollziehbar, welcher Client, welches Gerät oder welcher Administrator eine Änderung ausgelöst hat – besonders hilfreich beim Incident‑Handling oder bei Change‑Reviews.
Verbesserte System Logs für 5G‑Produkte
Ereignisse rund um 5G‑Modems (z.B. Verbindungswechsel, Netzverluste) sind sauberer erfasst. Das erleichtert den Nachweis, ob ein Ausfall WAN‑ oder LAN‑bedingt war.
Hotspot‑Vouchers mit Sorting und Bugfix
Die Voucher‑Tabelle im Hotspot‑Modul lässt sich nun sortieren; außerdem wurde ein Fehler behoben, bei dem der Button “Add Voucher” für Hotspot‑Operatoren teilweise nicht verfügbar war. Gäste‑WLAN‑Szenarien – etwa in Hotels, Restaurants oder Schulen – lassen sich so strukturierter betreiben.
Aufgeräumte Einstellungen
Network Lists und RADIUS‑Server wurden logisch zu den Network‑Settings verschoben, AirTime‑Charts sind in den AP Insights gelandet. Das reduziert Suchzeiten in der Oberfläche und folgt der Struktur, die Admins ohnehin im Kopf haben.
Unternehmensnutzen:
Schnellere Fehlersuche, klarere Zuordnung von Änderungen und weniger Klick‑Orgie im Alltag. Das spart Zeit im Betrieb und reduziert das Risiko, dass wichtige Ereignisse in unübersichtlichen Logs untergehen.
Auch im WLAN‑Bereich gibt es einige gezielte Verbesserungen:
6‑GHz‑Ansicht im AP‑Side‑Panel
Access Points mit Wi‑Fi 7/6E werden im Side‑Panel jetzt um 6‑GHz‑Insights ergänzt – wichtig für Umgebungen, die den neuen, störungsärmeren Bereich produktiv nutzen.
AP‑Name im Beacon
In den WLAN‑Einstellungen gibt es nun die Option, den Access‑Point‑Namen im Beacon mitzusenden. Das erleichtert Techniker:innen die Zuordnung in dicht bebauten Netzen (z.B. Campus, Industriehallen), wenn mehrere SSIDs gleich heißen.
Besseres Mesh‑AP‑Panel & Adoption‑Flow
Sowohl das Side‑Panel für Mesh‑APs als auch der Adoption‑Prozess neuer Geräte wurden überarbeitet. Zusammen mit einer strengeren Validierung in den Settings‑Seiten sinkt das Risiko von Fehlkonfigurationen.
Unternehmensnutzen:
Planung, Ausbau und Fehleranalyse im WLAN werden effizienter – insbesondere, wenn viele APs, mehrere Standorte und moderne 6‑GHz‑Deployments im Spiel sind.
Einige kleine, aber relevante Punkte zum Schluss:
MTU/MSS für VPN senkt Troubleshooting‑Aufwände bei schwierigen Leitungen.
Hotspot‑“Add Voucher”‑Bug ist behoben.
Ein Fehler im WiFi‑Blackout‑Scheduler (falsche Zeitbereiche in Sonderfällen) wurde korrigiert.
Solche Details sorgen dafür, dass etablierte Workflows zuverlässig funktionieren – gerade dann, wenn sie selten angefasst werden und deshalb unbemerkt schiefgehen könnten.
UniFi Network Application 10.1.X ist weniger ein „Feature‑Feuerwerk“ als ein strategisches Update:
Die neue High‑Availability‑Seite bündelt Shadow Mode, MC‑LAG und Stacking zu einer klaren Story für ausfallsichere Core‑Netze.
Verbesserte VPN‑Kontrolle, Multi‑WAN‑Darstellung, 5G‑ und Starlink‑Integration stärken die Außenanbindung.
Logs, Hotspot‑Verwaltung und UI‑Struktur wurden so überarbeitet, dass Administrierende schneller reagieren und sauberer dokumentieren können.
Für Unternehmen, die ihre Netzwerke Schritt für Schritt in Richtung maximale Verfügbarkeit und Transparenz entwickeln wollen, ist 10.1.X damit ein lohnendes Update – insbesondere in Kombination mit den neuen Enterprise‑Gateways, ECS‑Aggregation‑Switches und 5G‑Backuplösungen.